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Feedback

11.08.2016 23:09

Es ist toll, wenn einem jemand sagt, dass man etwas ganz prima macht. Neuerdings nennt man das FEEDBACK. Weniger toll ist es, wenn einem jemand sagt, was man alles nicht so supergut hinbekommt. Aber nur daraus kann man lernen, richtig? Heute erzählte mir ein Kollege, wie beeindruckt er aus US-amerikanischer Sicht von uns Deutschen ist. Wir wären so stabil in unserer Demokratie. Ich hob zweifelnd die Augenbrauen. Aber naja, sein Land ist gerade kurz davor, einen durchgeknallten Perückenträger zu wählen. Und er - also mein Kollege - ist zwar nicht so richtig alt, aber auch nicht mehr ganz jung und schon verdammt weit rumgekommen in der Welt. Daher höre ich ihm immer mit Interesse zu.

Andererseits gibt mir etwas zu denken, was ich in den letzten Monaten immer mehr realisiere: wir Deutschen sind im Vergleich zu anderen Völkern so verdammt negativ und besserwisserisch. Alles ist immer erstmal ein Riesenproblem, bevor wir die Schultern lüpfen, ein wenig lächeln und über Lösungen nachdenken. Ihr schüttelt den Kopf? Hier ist das sehr hübsch illustriert - mit einem Schmunzeln - aus der Sicht von außen.

Quintessenz: jeder hat seine Macken, aber alles in allem sind wir ... naja ... ziemlich PRIMA :-)

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Portugal - ein wundervoller Urlaub

30.07.2016 14:31

14 Tage Urlaub am Stück - das erste Mal seit 2007! "Traumhaft" beschreibt es nicht einmal annähernd - ein paar Fotos zum Beweis findet Ihr in der Fotogalerie.

Portugal ist ein tolles Reiseland: Lissabon mit seiner Altstadt, seinen Straßenbahnen, den Jugenstil-Gebäuden, den wundervollen Pflasterarbeiten und dem Tejo. Das Landesinnere mit seinen uralten Korkeichen und den tausenden (!) Störchen. Und schließlich die Küste mit der Sandalgarve und der Felsalgarve, den phantastischen Grotten und Höhlen, dem Kap Sao Vincente und dem Atlantik, der jeden Tag einen neue Laune zeigt. 

Fahrt hin, lasst Euer Geld dort! Das Land kann es gebrauchen. Es ist kaputt gespart, unzählige Häuser, ja ganze Straßenzüge und Dörfer sind verwaist und verfallen. Und doch baut Portugal überall wieder auf - und nach dem Sieg bei der Fussball-EM, den wir übrigens live in Lissabon miterleben durften, geht es hoffentlich überall ein bisschen fröhlicher und besser. 

Obrigada.

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Die Glühlampe und der Brexit

27.06.2016 18:57

Es gab eine Zeit, da glühten Fäden im Glas und machten dabei Licht. Das nannte man Glühlampe. Die heizte damals gleich das ganze Haus mit. 

Seitdem ist viel Wasser den Mississippi hinunter geflossen. Jetzt haben wir Leuchtmittel. Die sind nicht nur extrem teuer und werden in Umverpackungen verkauft, die die vielgerühmte, soeben noch durch den minimalen Energieverbrauch aufpolierte CO²-Bilanz gleich wieder ins Bodenlose fallen lassen. Nein, offenbar sind sie auch kreuzgefährlich, falls man sie nicht bestimmungsgemäß einsetzt. Denn es gibt tatsächlich "Bedienungsanleitungen für Leuchtmittel"! Offenbar kann man mit einem Leuchtmittel extrem viel falsch machen. Zum Beispiel anfassen. Oder zerlegen und  reparieren. Oder ein viel zu schweres Leuchtmittel in eine kraftlose Lampe eindengeln. Oder direkt hineinschauen. Was würde dann wohl passieren? Eine sofortige Hirnmutation? Hypnose? Werden wir am Ende alle zu Zombies, nur weil wir in ein dimmertaugliches 9-Watt-LED-Leuchtmittel in warmweiß geblickt haben?

Ich vermute, die Briten hatten schlicht keinen Bock mehr, sich die Tea-Time mit der Lektüre solcher Normen versauen zu lassen. 

Ich kann es irgendwie nachvollziehen.

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Und schon wieder: über den großen Teich

14.06.2016 22:48

Ich befürchte ja langsam, ich langweile Euch, wenn ich erzähle: ich war mal wieder in San Francisco :-) Zu einem Workshop. Ich bin ja jetzt im Marketing. Da macht man Workshops. Ist aber auch nur ein anderes Wort für einen riesigen Haufen Gelaber. 

Echt schmerzhaft war dann der Moment, in dem wir zum Teambuilding Karaoke singen sollten. Ich hatte allerhand Ausreden, warum ich das auf gar keinen Fall tun kann (schon aus Prinzip, ich bin halt deutsch und daher von Hause eine Spaßbremse, ich kenne die Lieder alle nicht, ich kann die Texte nicht ...). Als sie dann aber 99 Luftballons auf deutsch auflegten, gab es kein Halten mehr. Ich habe alle Aufzeichnungen vernichten und die Kollegen mit ihrem Blut unterschrieben lassen, diese Peinlichkeit außerhalb der Karoke-Bar NIEMALS zu erwähnen.

Am Ende der Woche konnte ich noch eine Nacht privat hinten ranhängen - diesmal entschied ich mich für die Pazifikküste. Ewig breite, endlos lange Sandstrände. Aber baden kann man da leider nicht - es ist grottenkalt und hat eine extreme Strömung. Aber Abends bei starkem Wind ist das Wasser voller Kite-Surfer, tagsüber kann Frau dann lauter stramme Männer auf Surf-Boards auf den Wellen bestaunen. Hatte auch was ;-) Ein paar neue Bilder findet Ihr in der Fotosammlung.

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Mein steiniger Weg in die virtuelle Welt - eine Posse

13.05.2016 13:56
 
Ihr kennt den überall gültigen Spruch "never change a winning horse"? Zu deutsch: bloß nix anpatschen, was gerade problemlos läuft. Und es lief bisher sehr gut mit mir und der virtuellen Welt: Internet über Kabel, Telefon über Festnetz, Abendbespaßung über einen altmodischen Fernseher. Wie im letzten Jahrtausend. Ich sitze tatsächlich noch an einem Schreibtisch mit einem Tower PC und nicht auf der Terrasse mit dem superstylischen Laptop auf dem Schoss.
 
Bis gestern. 
 
Nachdem ich nun jede Nacht mein Handy raus auf die Terrasse legen musste, um WhatsAppen zu können, habe ich eine epochale Entscheidung getroffen: WLAN. Ein WhatsApper braucht WLAN. Also habe ich mehrere wie erwartet sehr unangenehme und wenig zielführende Emails und Telefonate mit meinem Anbieter (Telecolumbus) ausgetauscht und am Ende tatsächlich WLAN gekauft. Inklusive "WLAN-Kabelbox". Die WLAN-Kabelbox kam gestern an und liegt ungeöffnet auf dem Tisch. 
 
Seitdem geht mein Festnetz-Telefon nicht mehr. 
 
Zufall? Könnte man denken. Dachte ich auch. Weit gefehlt! Auf Nachfrage bei meinem Anbieter wurde mir mitgeteilt, dass man dort davon ausgeht, dass ich sabbernd und mit dem gezückten Cuttermesser in der Hand über den Postboten herfalle, den Karton wie ein Westpaket aufreiße und die Box stante pede einflansche. Dann ginge auch mein Festnetz wieder. Bis dahin hätte man es abgeschaltet. Das wäre völlig üblich. Dass ich jetzt ein wenig länger bräuchte, sei zwar zugegeben etwas bedauerlich, aber nicht ihre Schuld. 
 
Und wer jetzt nicht mit mir mitfühlt und weiß, welche Wutwogen in mir hin- und herschwappen, dem empfehle an dieser Stelle (auf Empfehlung von Chrissie) den Genuss dieses künstlerischen Juwels.
 
Sollte ich noch als Fussnote erwähnen, dass mein PC, nachdem ich 6 Monate lang die Aufforderung, Windows 10 zu installieren, täglich konsequent weggeklickt habe, die Trulla an der Tastatur als beratungsresistent kategorisiert und ihr das Ruder aus der Hand genommen hat. Ich habe jetzt Windows 10. Ohne es zu wollen. Ohne "JA" gesagt zu haben. Sowas gilt in den USA als sexueller Übergriff! Ich bin von Bill Gates vergewaltigt worden.
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Wieder mal in San Francisco ...

25.04.2016 19:29

Es könnte schöner nicht sein: ich höre beim Einschlafen und beim Aufwachen die Seelöwen brüllen und die Möwen kreischen. Ich blicke vom Hotelzimmer direkt auf Pier 39 und dahinter auf das Wasser der Bay. In den letzten zwei Tagen hatte ich viele neue Eindrücke von "THE City", von denen ich gern einige mit Euch teilen möchte. Ich habe mir diese Stadt der Gegensätze erneut erlaufen, ebenso die absolut grandiose Golden Gate Bridge, das lauschige Sausalito auf der anderen Seite der Bay und ein neues Lieblingsschuhgeschäft gefunden! Summa summarum ca. 50 km in zwei Tagen :-) u.a.: 

Crissie Fields: am Wochenende wirkt Crissie Fields wie einer dieser kitschigen Werbefilme der Mormonen - allerdings mit Darstellern gemischter Nationen in den Hauptrollen. Einträchtig grillen glückliche junge weiße/schwarze/chinesische und Sikh-Familien mit unzähligen blond- und schwarzbezopften Kindern miteinander auf dem ehemaligen Stützpunkt der Air Force direkt am Wasser am Fusse der GGB (=Golden Gate Bridge), die Kinder spielen einträchtig Fussball miteinander, und ein Studentorchester intoniert gut gelaunte Klassik unter blauem Himmel. Überall sind Luftballons und bunte Girlanden. 

Die Sonne scheint, die Kinder lachen. Manche Eltern spielen "bubble soccer" - Fussball ohne die Möglichkeit, einander zu foulen. Die absolut-heile Welt. Viel zu schön, um wahr zu sein ... 

 

 

Ein paar Meter weiter: die letzten Hippies demonstrieren mit ihren Hunden für die Beibehaltung des Strandes als Hundeauslaufzone, begleitet von einer abgeranzten Band, die mehr schlecht als recht Reggae und CCR spielt - und über allem wabert die ständig präsente Dope-Wolke. Die Überlebenden des größten Drogenrausches des vergangenen Jahrhunderts schlagen sich mit einem breiten Lachen in den sonnengegerbten Gesichtern auf die Schultern: "How are you doing, Dude?" Die Männer tragen lange weiße Haare und Bärte unter ausgewaschenen Basecaps in Tarnfarben. Die Frauen tragen ein langes Leben ins ungeschminkte Gesicht gekerbt. Die Hunde tragen alle dasgleiche rote Halstuch und trollen lustig am Strand umeinander. 

Erneuter Szenenwechsel: Chinatown. Der geneigte Leser weiß natürlich, dass das Chinatown von San Francisco die größte chinesische Siedlung außerhalb Chinas ist. Und das sind verdammt viele Chinesen, kann ich Euch sagen! Sie sind hier - so hat es den Eindruck - entweder jung-dynamisch, haben einen summa-cum-laude-Abschluss von Stanford oder Berkeley und arbeiten als Programmierer bei Twitter oder Planet. Oder sie sind uralt und tattern ärmlich-arthritisch mit einem Rollwägelchen an der Hand in verlotterten Klamotten über die berühmten Straßen von San Francisco. Viele von den Alten treffen sich in der Nähe des Ferry Building zum Angeln auf dem Pier. Das Angeln scheint hier ausschließlich dieser Bevölkerungsgruppe vorbehalten zu sein. Ich werde versuchen herauszufinden warum. 

Und wieder Schnitt: Die berühmte Hausboot-Siedlung von Sausalito. Auf den ersten Blick eine selbstverwaltete Kommune in einer pittoresken Silhouette aus bunten Blumen, blauem Himmel, einem malerisch zugewachsenen Wrack und gegen den Pier dümpelnden ausrangierten Booten. Man wird durchaus freundlich eingeladen, näher zu treten. Tut man dies, werden sofort die ach so sorgsam unterdrückten Vorurteile bestätigt: alles sieht vergammelt, ungepflegt und kaputt aus. Die beiden alten Schabracken, die vor ihrem verrosteten Kahn inmitten einer kruden Ansammlung von Plastik-Kitsch über die Welt philosophieren, sind hackedicht und lallen einander ihre anarchistischen Überzeugungen zu. Man kann nur hoffen, dass die Boote nicht sinken, BEVOR die Bewohner in ihre nächste Daseinsphase übergehen ... 

Merkt Ihr was? Ich habe mich verliebt - in eine Stadt. Und ich habe Euch noch gar nichts vorgeschwärmt vom Essen, dem Wetter, den lustigen alten Straßenbahnen, der Natur, der Entspanntheit der Leute .... und die dunklen, unschönen Seiten von SanFran bin ich Euch auch noch schuldig. Aber wie das so ist bei einer neuen Liebe - zunächst blendet man alles Negative aus und läuft den ganzen Tag breit grinsend wie ein Honigkuchenpferd herum.

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seit heute: Marion ist jetzt auch bei WhatsApp!

18.04.2016 11:39

Ich twittere nicht. Wenn ich etwas zu sagen habe, möchte ich dies in ausgefeilten Sätzen unter Zuhilfenahme der deutschen Orthographie und Grammatik tun. Und da reichen 140 Zeichen nun mal nicht. (Dieser Absatz hat schon 195 Zeichen VOR der Klammer!).

Ich poste nicht auf Facebook. Ich sehe keinen veritablen Mehrwert darin, dass mir Fremde beim Essen zuschauen. Und ich habe noch physisch real existierende Freunde, mit denen ich nächtelang diskutieren und auch mal einen Wein über den Durst trinken kann. Und die hier ab und zu vorbeischauen, um meinen verbalen Exhibitionismus zu begleiten.

Ich meide Instagramm - damit assoziiere ich eigentlich nur eine sofortige Gewichtszunahme. 

Uber, AirBnB - habe ich ausprobiert und für nicht 100%ig zufriedenstellend befunden. Taxis und Hotels haben in meiner Welt immer noch ihre Existenzberechtigung. Lieferando habe ich noch nicht mal getestet - zum Essen gehe ich aus oder koche selbst. 

Mein Kompromiss an die Zeiten des globalen Handels, der beruflichen Vernetzung und das Älterwerden: ich bestelle bei amazon (schlagt mich doch!), und habe ein sehr wenig aussagekräftiges Profil bei Xing, LinkedIn und Stayfriends.

Und gestern fiel die finale Bastion: die vorletzte Smartphone-Nutzerin der Galaxie ohne WhatsApp hat gemeinsam mit der letzten ihrer Art kapituliert. Da WhatsApp hinterhältigerweise die bisherigen Gegenargumente mit der eingeführten End-to-End-Verschlüsselung ausser Kraft gesetzt hat, führte nun kein Weg mehr daran vorbei. Ich whatsappe jetzt. Und sofort fühle ich mich wie der Kriegsheimkehrer aus sibirischer Gefangenschaft: ich werde von allen, zu denen ich seit Jahrzehnten keinen Kontakt mehr hatte, aufs Herzlichste begrüßt. Als hätte ich die letzten Jahre gar nicht exisitert.

Und dennoch: ich bin tatsächlich auch immer noch analog-real zu treffen, man kann mich anrufen und mir Mails schicken. Und ich erlaube mir hier eine kurze Trauerrede an das schönste Kommunikationsmedium des letzten Jahrhunderts: den Brief. Ganze Verlagshäuser gründen sich auf die Veröffentlichung von Korrespondenzen zwischen Liebenden, Kampfgenossen oder Genies ihrer Epoche. Ruhe in Frieden, Du wundervoll durchdachter, in Schönschrift auf edlem Papier mit viel Muße komponierter Gruß an einen lieben Menschen - wir werden Dich spätestens dann schmerzlich vermissen, wenn die ersten WhatsApp-Gruppen-Kommunikations-Threads als literarisch wertvolle Hinterlassenschaft dieser Generation an die nächste gepriesen werden.

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Baumblüte in Potsdam

17.04.2016 22:39

Noch ist nicht die ganze Pracht zu sehen, aber die werde ich wohl wegen meiner Über-den-Teich-Reise verpassen. Daher habe ich heute mal eine große Runde durch die Obstgärten der Alexandrowka und die Umgebung gedreht:

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saucoole Ausstellung in Potsdam: die Wölfe sind zurück, noch bis 1. Mai!!!

15.04.2016 08:37

Vorgestern beim Weg zum Bahnhof traf ich einen Künstler beim Aufbau seiner Ausstellung:

Ich war in Sekundenbruchteilen schwer begeistert. Hier geht es zur Website und zu Erklärungen, was es damit auf sich hat.

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Ostern 2016

27.03.2016 16:41

Vor ziemlich genau vier Jahren beim Umzug hatte ich mein eigentlich ganz schickes Fahrrad in den Fahrradkeller gestellt und seitdem nicht mehr angefasst. Umso erstaunlicher waren die Tatsachen, dass es nur ein wenig Luft brauchte (sogar die Lampen leuchteten noch!) und ich nur ein wenig Motivation, um mal wieder eine muskelbetriebene Tour auf zwei Rädern zu veranstalten. Zugegeben: am Abend meldeten sich diese Muskeln ein wenig maulig und fragten nachdrücklich, warum ich immer gleich alles so maßlos übertreiben müsse, ob ich es nicht mal einfach ruhig angehen und dann langsam steigern könne. Aber der Vorteil des Alters ist ja ein gerüttelt Maß an Selbsterkenntnis. Daher: nein, kann ich nicht. Und schön waren sie, die 27 km vom Siethener zum Blankensee und zurück! Fünf von fünf möglichen Bewertungspunkten gehen an die Reiseleitung, die für perfektes Wetter, eine Strecke mit einigen Herausforderungen, ausreichend "Matrix" (Kraniche, Pferde, Reiher und eine Katze zum Kraulen) und sogar ein Picknick auf einem alten Wehr an einem idyllischen See gesorgt hatte! Beweisfotos findet Ihr in der Fotosammlung.

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