Es leben die Klischees

29.10.2014 23:04

Seit einiger Zeit stehe ich im Dialog über die unterschiedlichen Sichtweisen auf das Konsumverhalten von Männern und Frauen. Wie überall auf der Welt wird auch hier das gängige Klischee vorgebracht, nämlich die Hausfrau gäbe das Geld des hart arbeitenden Mannes aus. Wofür? Darauf kommen wir gleich. Vorausschickend möchte ich klarstellen, dass ich anderer Meinung bin, aber offenbar bestätigen genug lebende Klischees diese Meinung. Zitat eines online-Partnerbörsen-Nutzers (ohne dass ich das copyright erfragt hätte, autsch!): "Worte wie erfolgreich, zielstrebig, ... möchte ihm bei seiner Karriere zur Seite stehen.. Wenn dies ... eine 25-jährige Blondine schreibt und als gesuchtes Alter 40 bis 50 angibt, ist klar, dass es sich hier um die gesellschaftlich akzeptierte Form der Prostitution handelt ..." Nunja, dem muss ich allerdings zustimmen. Andererseits gibt es ja auch diese unendliche Verführung. Ursprünglich den Männern vorbehaltene Domänen wie Baumärkte werden zunehmend von Frauen unterwandert. Wenn auch nur, wie mir kürzlich eine Leidensgenossin beichtete, um dort Kontakte zu knüpfen. Frei nach dem Motto: guck ein bisschen hilflos und frage saudämliche Fragen, dann wird sich schon ein Retter finden, der dir mal ganz genau erklärt, wie das mit den Schrauben jetzt so geht. Wir Frauen hingegen sind umzingelt von Versuchungen, in die kein Mann der Welt, der seiner Sinne mächtig ist, auch nur einen Fuß setzen mag: Depot, Tchibo, WMF, Hussel, Bijouterie Brigitte, Lush, Douglass, Shops für Muffin-Back-Zubehör, Gardinenabteilungen in Kaufhäusern, Shops für gefilzte Hüte ... Es gibt Shops in Potsdam, von denen ich nicht mal weiß, was sie eigentlich verkaufen und ich habe dort auch noch nie Kundschaft gesehen. Hat jemand jemals dort einen Mann gesichtet? Das ist so unwahrscheinlich wie im Schwedischen Meer ein russisches U-Boot wirklich scharf gepixelt vor die Linse zu bekommen.